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Qualvolles Sterben im "Killer"-Kanal

Juni 2012
  • Trinkwasser-Kanal am Waterberg

    Trinkwasser-Kanal am Waterberg. Foto: Waterberg Wilderness

Farmer am Waterberg fordern, den offenen Kanal zur Trinkwasser-Versorgung von Okakarara, Okahandja und Windhoek endlich mit einer Abdeckung zu versehen. Oft fallen Tiere hinein und kommen nicht wieder heraus, weil die Zementrinne glitschig ist und die Seitenwände zu steil sind. So verenden Jahr für Jahr Hunderte, wenn nicht Tausende Wildtiere auf qualvolle Weise.

Das Wasser stammt aus den Bergwerken bei Kombat und Berg Aukas in den Otavi-Bergen und fließt durch den weitgehend offenen Kanal bis zum Omatako-Stausee. Von dort aus wird es per Pipeline in den Von-Bach-Damm bei Okahandja gepumpt, der auch Windhoek mit Wasser versorgt. Vor allem in Zeiten niedriger Pegel in den Stauseen leistet der Kanal daher einen wichtigen Beitrag zur Wasserversorgung der stark wachsenden Hauptstadt.

Allerdings dürfte die Wasserqualität unter den verwesenden Tierkadavern leiden, denn oft werden sie nicht gleich entdeckt. Außerdem schätzen Experten, dass rund die Hälfte des Wassers im Kanal durch Verdunstung verloren geht – und durch Risse, die die Zementrinne seit ihrer Errichtung Ende der 1980er Jahre erhalten hat. So schlagen die Farmer am Waterberg vor, bei Sanierungsarbeiten gleich Nägel mit Köpfen oder besser: Rinne mit Deckel zu machen.